Auerochsen aus der Heck´schen Rückzüchtung wurden bis Anfang der 80-iger Jahre hauptsächlich in Tierparks und Wildgehegen gehalten. Im Zuge der Extensivierungstendenzen haben jedoch immer mehr Landwirte diese „einheimischen Wildrinder“ zur ökonomisch extensiven Grünlandbewirtschaftung entdeckt, sodaß sich diese Tiere jetzt wieder in ihrem ursprünglichen Lebensraum auf größeren Flächen vermehren können.

Auf einem 17 ha großen Grünlandbetrieb in Oberbayern wurden seit 1981 Auerochsen zur extensiven Grünlandbewirtschaftung gehalten und es liegen langjährige Erfahrungen mit einer ca. 30-köpfigen Herde vor. Es handelt sich hier wohl um die erste Herde in der Bundesrepublik Deutschland, die zur Landschaftspflege auf landwirtschaftlichen Flächen eingesetzt wurde. Ein Teil dieser Herde wird seit Dezember 2005 auf der Insel Wörth in Oberbayern zur Landschaftspflege eingesetzt.

Vorkommen

Zwischenzeitlich halten viele Landwirte und Naturschutzverbände die rückgezüchteten Auerochsen und setzen sie zur Landschaftspflege auch auf großen Flächen, insbesondere den Brachlandflächen im Osten Deutschlands ein. Ausgehend von Deutschland waren die Tiere zunächst in Wild- und Tierparks der deutschsprachigen Länder Österreich und Schweiz vertreten, werden aber jetzt in ganz Europa, insbesondere in Dänemark, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, in Lettland, im Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei und in Ungarn gehalten und als große Pflanzenfresser zur Beweidung und Pflege von Landschaftsschutz- und Naturschutzgebieten eingesetzt. Inzwischen liegen umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen über die Auswirkung auf „Flora und Fauna“ vor.